Der lebensrettende Effekt wohnortnaher Krankenhäuser
Research SeminareIm Rahmen unserer Arbeit wird die Wirkung der Nähe zu Krankenhäusern in Notfallsituationen neu beurteilt, indem die exogene Variation der Distanz zu Städten ausgenutzt wird, die gemessen an ihrer Bevölkerungsgröße einen gesetzlichen Anspruch auf ein Krankenhaus haben. Unsere auf kommunalen Daten aus Italien basierende Instrumentvariablen-Schätzung hat ergeben, dass sich bei einer um eine Standardabweichung vergrößerte Distanz zum nächstgelegenen Krankenhaus (5 km) die Sterberate innerhalb der Stichprobe durchschnittlich um 13,84% erhöht. Dieser Wert entspricht 0,92 zusätzlichen Todesfällen pro 100 Unfälle. Wir zeigen, dass es bei den in der Fachliteratur üblichen OLS- und DD-Schätzungen zu einer Verzerrung des tatsächlichen Effekts der Nähe zu Krankenhäusern nach unten kommt, da diese dem Problem der räumlichen Sortierung nicht vollständig gerecht werden. Die Bedeutung der Wohnortnähe erhöht sich, wenn das Sicherheitsniveau der Straßen niedrig ist, wenn die Reaktionszeit des Notdiensts langsamer ist und wenn das nächstgelegene Krankenhaus relativ geringe Qualitätsstandards erfüllt.
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