Branchenreport Innovationen // 2015

2015 - Großhandel

Jahrg. 23, Nr. 14, Januar 2016

Die Innovationsaktivitäten des deutschen Großhandels zeigten im Jahr 2014 in unterschiedliche Richtungen. Die Innovatorenquote, d.h. der Anteil der Unternehmen, die neue Dienstleistungsangebote oder neue Verfahren eingeführt haben, lag mit 33 % über dem Niveau des Vorjahres (29 %). Die Innovationsausgaben fielen dagegen merklich von 2,24 Mrd. € in 2013 auf 1,76 Mrd. € in 2014. Für 2015 ist ein weiterer Rückgang auf 1,62 Mrd. € vorgesehen. Erst 2016 sollen die Innovationsbudgets wieder kräftig auf 2,18 Mrd. € angehoben werden. Mit den niedrigeren Innovationsausgaben fiel auch die Innovationsintensität auf 0,18 %. Dies ist der niedrigste Wert im Branchenvergleich. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen spielen Innovationen eine eher geringe Rolle. Dies zeigt sich auch am niedrigen Umsatzanteil, der auf neue Dienstleistungsangebote zurückgeht. Mit 4,5 % im Jahr 2014 wurde der Tiefstand aus dem Vorjahr von 3,0 % zwar übertroffen, im Branchenvergleich ist dies jedoch der viertniedrigste Wert. Der Umsatzbeitrag von Nachahmerinnovationen nahm von 2,7 auf 4,0 % zu. Der Umsatzanteil von Marktneuheiten stieg von 0,2 auf 0,6 % an. Prozessinnovationen trugen 2014 wie im Vorjahr zu durchschnittlichen Kostensenkungen von 1,1 % bei. Qualitätsverbesserungen führten zu einem bescheidenen Umsatzanstieg von 0,6 % (2013: 0,4 %). Auch der Anteil der Unternehmen mit FuE-Aktivitäten nahm ab. 2014 betrieben 2 % FuE regelmäßig und 3 % gelegentlich. 2013 lagen diese Quoten um jeweils 1 Prozentpunkt höher. Allerdings stieg der Anteil der Unternehmen mit Kosteneinsparungen durch Prozessinnovationen verharrte bei 4 %. Der Anteil der Unternehmen mit Marktneuheiten fiel leicht auf 3 %. Der Anteil innovativer Unternehmen soll von 25 % in 2014 auf zumindest 26 % im Jahr 2015 steigen, vor allem aufgrund verstärkter Prozessinnovationsanstrengungen. Weitere 6 % sind noch unsicher. 2016 wollen 22 % der Unternehmen in jedem Fall Innovationsprojekte umsetzen. Der Anteil der unsicheren liegt bei 13 %.

Authors Dr. Christian Rammer // Torben Schubert