Branchenreport Innovationen // 2011

2011 - Chemie- und Pharmaindustrie

Jahrg. 19, Nr. 4, Januar 2012

Im Jahr 2010 konnten sowohl die Chemieindustrie als auch die Pharmaindustrie deutliche Umsatzanstiege verzeichnen. Die Innovationsausgaben der gesamten Branche lagen mit 12,9 Mrd. € über dem bisher höchsten Wert von 12,6 Mrd. € aus dem Jahr 2008. Die Innovationsintensität (Inno-vationsausgaben in % des Umsatzes) der Chemie- und Pharmaindustrie sank dabei aber von 7,1% in 2009 auf 6,3% in 2010. Mit 12,4% ist die Pharmaindustrie die innovationsintensivere Branche. Die Innovationsintensität der Chemieindustrie lag 2010 bei 4,0%. Die Innovatorenquote, d.h. der Anteil der Unternehmen, die neue Produkte oder Prozesse eingeführt haben, betrug 81% (2009: 83%). Dabei stieg die Zahl der Unternehmen mit Marktneuheiten um 3%-Punkte, während der Anteil der kostensenkenden Prozessinnovatoren von 25% auf 21% abnahm. Die Chemie- und Pharmaindustrie ist zudem auf FuE-Aktivitäten orientiert. Wie schon im Vorjahr betrieben 62% der Unternehmen kontinuierlich FuE. Der Anteil der Unternehmen, die sich nur anlassbezogen mit FuE befassen, sank leicht um 2%-Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Innovationserfolge sind dagegen weniger markant. Nur 15,1% des Branchenumsatzes wurden mit Produktneuheiten erzielt (2008: 19,7%). Der Umsatzanteil mit Marktneuheiten stieg leicht von 3,1% auf 3,2%. Nach drei Jahren zurückgehender Kosteneinsparungen stieg im Berichtsjahr der Kostensenkungsanteil durch Prozessinnovationen um 0,3%-Punkte auf 3,6%. Für 2011/12 lassen die Planzahlen eine stetige Zunahme der Innovationsausgaben auf 14,1 Mrd. € bis 2012 erwarten. Der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen dürfte sowohl 2011 als auch 2012 sinken.

Authors Torben Schubert // Christian Rammer