IT Outsourcing and Employment Growth at the Firm Level

ZEW Discussion Paper Nr. 10-108 // 2010
ZEW Discussion Paper Nr. 10-108 // 2010

IT Outsourcing and Employment Growth at the Firm Level

In der Regel assoziiert man mit Outsourcing, zumindest auf kurze Sicht, den Abbau von Arbeitsplätzen in den auslagernden Unternehmen. Bisher mit den auszulagernden Aufgaben betraute Mitarbeiter werden entweder entlassen oder an den Outsourcing-Anbieter transferiert. Mittel- und langfristig allerdings kann sich Outsourcing auch positiv auf die Beschäftigung auswirken. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Outsourcing erheblich zum Unternehmenserfolg beitragen kann, was dem auslagernden Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurenz verschafft. Eine stärkere Marktposition fördert wiederum die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen des auslagernden Unternehmens, was im Endeffekt zu einem Anstieg der Beschäftigung führt, um diese positive Nachfrageverschiebung zu befriedigen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Auslagerung von Informationstechnologien (IT) auf das mittelfristige Beschäftigungswachstum von Unternehmen in Deutschland. IT-Outsourcing ist eine spezielle Art der Auslagerung, bei der ein Unternehmen seine gesamten IT-Funktionen (oder zumindest Teile davon) von einem externen Anbieter erledigen lässt. Aktuelle repräsentative Umfrageergebnisse für Deutschland zeigen, dass mehr als 78 Prozent der Unternehmen mit fünf und mehr Beschäftigten IT-Outsourcing in Anspruch nehmen. Während des letzten Jahrzehnts ist IT-Outsourcing zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie für deutsche Unternehmen geworden. Die vorliegende Untersuchung basiert auf einer Stichprobe von rund 1 100 Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus ausgewählten Dienstleistungsbranchen in Deutschland. Datengrundlage hierfür ist die ZEW IKT-Umfrage aus den Jahren 2004 und 2007. Unternehmenswachstum bezieht sich auf den Zeitraum 2003 bis 2006 und basiert auf den (auf Unternehmensebene erhobenen) Beschäftigtenzahlen zu beiden Zeitpunkten. Eine Firma wird zur Gruppe der auslagernden Unternehmen gezählt, sobald sie mindestens einen der folgenden drei grundlegenden IT-Dienste an einen externen Dienstleister ausgelagert hat: Installation von Hard- und Software, Systembetreuung und Wartung oder Anwenderunterstützung. Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass gegebenenfalls gerade erfolgreiche Unternehmen eher IT-Outsourcing betreiben, z.B. weil sie über bessere Managementfähigkeiten verfügen, kommt bei der empirischen Analyse ein Instrumentvariablenansatz zum Einsatz. Als zentrales Ergebnis findet diese Untersuchung Evidenz dafür, dass IT-Outsourcing mittelfristig einen signifikant positiven Effekt auf das Beschäftigungswachstum auf Unternehmensebene hat. Differenziert man allerdings zwischen Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungsunternehmen, zeigt sich ein ein positiver Beschäftigungseffekt von IT-Outsourcing nur für Unternehmen im Dienstleistungssektor.

Ohnemus, Jörg (2010), IT Outsourcing and Employment Growth at the Firm Level, ZEW Discussion Paper Nr. 10-108, Mannheim.

Autoren/-innen Jörg Ohnemus