Transaction Costs and Tradable Permits: Empirical Evidence from the EU Emissions Trading Scheme

ZEW Discussion Paper Nr. 12-021 // 2012
ZEW Discussion Paper Nr. 12-021 // 2012

Transaction Costs and Tradable Permits: Empirical Evidence from the EU Emissions Trading Scheme

In diesem Arbeitspapier werden Transaktionskosten deutscher Unternehmen im EU Emissionshandel (EU EHS) empirisch untersucht. Seit 2005 werden im EU EHS die CO2 Emissionen von etwa 11.000 Anlagen in den 27 EU Mitgliedsländern, Norwegen, Lichtenstein und Island reguliert. Ziel ist es bis 2020 eine Reduktion des Treibhausgasausstoßes um 21 Prozent im Vergleich zu 2005 zu erreichen. Transaktionskosten können als Kosten gesehen werden, die beim Management und anderer administrativer Aufgaben durch das EU EHS in regulierten Unternehmen entstehen. Wie die Daten zeigen, sind diese Kosten in nicht-linearer Weise abhängig von den jährlichen Emissionen und Handelsmengen an Emissionsrechten eines Unternehmens, basierend auf OLS und nichtparametrischen Schätzmethoden. Dies bedeutet, dass Größenvorteile beim Management des EU EHS bestehen dürften. Die gesamten Transaktionskosten nehmen bis zu einer Emissionsmenge von etwa 1.000 KtCO2 pro Jahr stetig zu, nehmen jedoch ab mit Emissionsmengen größer als 1.000 KtCO2 (siehe Grafik 3). Basierend auf den Ergebnissen der Schätzung dürften die gesamten jährlichen Transaktionskosten, die Unternehmen in Deutschland durch das EU EHS entstehen, bei im Durchschnitt c.p. gut 8,7 Millionen EUR liegen. Entgegen üblicher theoretischer Annahmen sind die Grenztransaktionskosten, also die zusätzlichen Transaktionskosten, die durch die Emission einer zusätzlichen Einheit Treibhausgas entstehen, ebenfalls von jährlichen Emissionen und Handelsmengen abhängig. Dies bedeutet, dass Unternehmen bei der Entscheidung über kostenminimierende Emissionsmengen auch die Transaktionskosten in Betracht ziehen. Dadurch unterscheiden sich die optimalen Emissionsmengen in der Praxis von den in der Theorie angenommenen optimalen Mengen ohne Transaktionskosten. Unternehmen mit weniger als 1.000 KtCO2-Emissionen pro Jahr emittieren weniger (vermeiden mehr) als ohne Transaktionskosten erwartet. Auch wenn die Veränderungen im Vergleich zur Situation ohne Transaktionskosten vergleichsweise klein sind und die ökologische Effektivität des Instruments nicht in Frage stellen, so kommt es doch zu Verlusten ökonomischer Effizienz und daher zu Wohlfahrtsverlusten. Durchschnittliche Transaktionskosten (Transaktionskosten dividiert durch jährl. Emissionsmenge) unterscheiden sich stark zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größe. Durchschnittliche Transaktionskosten sind sehr hoch für kleine Emittenten (bis zu 1,00 EUR pro tCO2), fallen aber schnell mit steigender Emissionsmenge. Bei geringen Emissionsmengen, etwa 5 oder 10 KtCO2, führt eine Verdopplung der Emissionen zu einer Verminderung der durchschnittlichen Transaktionskosten von fast 50 Prozent (siehe Grafik 2).

Heindl, Peter (2012), Transaction Costs and Tradable Permits: Empirical Evidence from the EU Emissions Trading Scheme, ZEW Discussion Paper Nr. 12-021, Mannheim.

Autoren/-innen Peter Heindl