Ownership Concentration, Institutional Development and Firm Performance in Central and Eastern Europe

ZEW Discussion Paper Nr. 10-096 // 2010
ZEW Discussion Paper Nr. 10-096 // 2010

Ownership Concentration, Institutional Development and Firm Performance in Central and Eastern Europe

Unternehmerisches Verhalten wird maßgeblich von wichtigen institutionellen Rahmenbedingungen wie dem Rechtssystem oder der Intensität staatlicher Eingriffe in zivile Belange beeinflusst. Sind die institutionellen Rahmenbedingungen weniger weit entwickelt, kann die Eigentümerstruktur eines Unternehmens als Substitut für institutionelle Schwächen dienen. Besonders in schwächer ausgeprägten institutionellen Umgebungen könnte die Eigentümerstruktur daher einen wichtigen Einfluss auf das Unternehmenswachstum haben. Die vorliegende Studie untersucht diese Vermutung empirisch. Die Datenbasis bilden drei Wellen der "Business Environment and Enterprise Performance" Umfrage (BEEPS), welche von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie der Weltbank im Zeitraum zwischen 2002 und 2009 erhoben wurden und Unternehmensdaten aus 28 zentral- und osteuropäischen Staaten enthalten. Für Unternehmen, die ihren Firmensitz nicht in der EU oder institutionell weniger entwickelten Ländern haben, weisen Regressionsanalysen einen umgekehrt u-förmigen Zusammenhang zwischen der Eigentümerkonzentration und Unternehmenswachstum aus. Dieses Ergebnis kann als Hinweis auf ein klassisches Prinzipal-Agenten-Problem aufgrund schwächerer Unternehmenskontrolle interpretiert werden, wenn die Eigentümerkonzentration gering ist. Mit steigender Unternehmenskonzentration wird dieses Phänomen durch negative Auswirkungen allein kontrollierender Eigentümer abgelöst. Großeigentümer scheinen Wachstumsmöglichkeiten auszulassen, um private Vorteile der Eigentümerschaft zu bewahren. Alternativ könnten gerade in weniger entwickelten Staaten auch Schwierigkeiten bestehen, externe Investoren für Wachstum fördernde Investitionen zu gewinnen. Unabhängig davon, ob der bestehende Eigentümer oder neue externe Investoren Wachstum fördernde Investitionen verhindern, scheint jedenfalls weder eine sehr hohe noch sehr geringe Eigentümerkonzentration das Unternehmenswachstum in institutionell schwächer entwickelten Staaten zu maximieren.

Balsmeier, Benjamin und Dirk Czarnitzki (2010), Ownership Concentration, Institutional Development and Firm Performance in Central and Eastern Europe, ZEW Discussion Paper Nr. 10-096, Mannheim, erschienen in: Managerial and Decision Economics.

Autoren/-innen Benjamin Balsmeier // Dirk Czarnitzki