From Soft and Hard-Nosed Bankers –Bank Lending Strategies and the Survival of Financially Distressed Firms

ZEW Discussion Paper Nr. 09-059 // 2009
ZEW Discussion Paper Nr. 09-059 // 2009

From Soft and Hard-Nosed Bankers –Bank Lending Strategies and the Survival of Financially Distressed Firms

Sparkassen und andere öffentliche Banken verfolgen neben ihren wirtschaftlichen Zielen den öffentlichen Auftrag, für die Kreditversorgung in ihrem Geschäftsgebiet Sorge zu tragen. Kreditgenossenschaften haben das Ziel, ihre Mitglieder zu fördern. Die Strategie in der Kreditvergabe ist insofern eingeschränkt, dass beide Banktypen die Finanzierung von Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten aufrechterhalten, soweit dies als ökonomisch tragfähig erscheint. Private Banken sind in ihrer Strategienwahl nicht eingeschränkt. In diesem Papier wird untersucht, ob sich die Ausfallwahrscheinlichkeit von Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten nach dem Banktyp unterscheidet. Sollten Privatbanken als Banker mit einer “kalten Schnauze“ auftreten, dann müssten von diesen Banken finanzierte Unternehmen in finanziellen Krisen eine höhere Marktaustrittswahrscheinlichkeit aufzeigen. Mit Hilfe von Probit Modellen wird die Marktaustrittswahrscheinlichkeit von Unternehmen geschätzt, die zwischen den Jahren 2000 und 2005 in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Eine Heckman-Variante kontrolliert für eine Selektion des Daten generierenden Prozesses. Als Kovariate fließen Informationen zum Finanzierungsverhalten, Bildungsgrad des Unternehmers, unternehmensinterne sowie externe Faktoren des Marktaustritts in die Schätzungen ein. Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit einer Sparkasse als Hausbank eine geringere Marktaustrittswahrscheinlichkeit aufweisen. Der Effekt ist für Genossenschaftsbanken noch ausgeprägter. Die Gründe für den Zusammenhang zwischen Banktyp und Wahrscheinlichkeit des Marktaustritts eines Unternehmens sind allerdings weniger eindeutig. Eine Erklärung könnte sein, dass Privatbanken Nachverhandlungen von Krediten anders handhaben und stärkere Kontrollrechte fordern oder Nachverhandlungen ausschließen. Dies würde indirekt zu einer Risikoreduzierung im Kreditportfolio von Privatbanken führen, sollten “risikoreiche“ Unternehmen dieses Verhalten antizipieren und vorrangig Partnerschaften mit Sparkassen oder Genossenschaftsbanken eingehen. Auf der Basis von unternehmensbezogenen Kreditscores wurde die Risikostruktur der Bankengruppen approximiert. Die Ergebnisse deuten allerdings auf ein höheres Risiko bei Privatbanken hin.

Höwer, Daniel (2009), From Soft and Hard-Nosed Bankers –Bank Lending Strategies and the Survival of Financially Distressed Firms, ZEW Discussion Paper Nr. 09-059, Mannheim.

Autoren/-innen Daniel Höwer