Evaluierung des BMWi-Programms "FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen Ostdeutschlands - Innovationskompetenz einschließlich des Modellvorhabens Investitionszuschuss technische Infrastruktur Ost (INNO-KOM-Ost)"

Gutachten // 2012
Gutachten // 2012

Evaluierung des BMWi-Programms "FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen Ostdeutschlands - Innovationskompetenz einschließlich des Modellvorhabens Investitionszuschuss technische Infrastruktur Ost (INNO-KOM-Ost)"

Das im vorliegenden Gutachten evaluierte Programm zur "Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen in Ostdeutschland - Innovationskompetenz Ost (INNO-KOM-Ost)" trat am 1. Januar 2009 in Kraft. In diesem Programm wurden die beiden erfolgreichen FuE-Fördermöglichkeiten für die gemeinnützigen externen Industrieforschungseinrichtungen (IFE), die mit den Vorläuferprogrammen INNO-WATT (Teil IFE) und Industrielle Vorlaufforschung zur Verfügung standen, in einem Programm gebündelt. Das technologieoffene Förderprogramm INNO-KOM-Ost umfasste zum Zeitpunkt seiner Einführung zwei Fördermodule: "Vorhaben der Vorlaufforschung" sowie "marktorientierte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben". Da die IFE über keine institutionelle Grundfinanzierung zur Durchführung ihrer Forschungsprojekte verfügen, fehlten ihnen häufig die Mittel, um die notwendige und leistungsfähige Geräte- und Infrastrukturausstattung sicherzustellen oder zu modernisieren. Eine solche Infrastruktur ist aber eine wesentliche Voraussetzung, um auf dem aktuellen Stand der Forschung tätig zu sein und somit als attraktiver Partner für Industrieunternehmen wahrgenommen zu werden. Deshalb wurde im Jahr 2009 das Modellvorhaben "Investitionszuschuss technische Infrastruktur" (MV-IZ) als eine Ergänzung des Programms INNO-KOM-Ost eingeführt. Das Förderprogramm INNO-KOM-Ost hat das Ziel, durch Unterstützung der innovativen Leistungsfähigkeit der IFE die Innovationskraft der ostdeutschen Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Durch die diskriminierungsfreie Bereitstellung der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse für die Allgemeinheit soll insbesondere die Innovationsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) verbessert werden. Das ostdeutsche Forschungs- und Innovationssystem hat in den vergangenen 22 Jahren zwar erhebliche Umstrukturierungs- und Anpassungsprozesse vollzogen. So kann die wissenschaftliche Infrastruktur in den neuen Ländern, das heißt der Besatz mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstituten, im Vergleich zu Westdeutschland als durchaus wettbewerbsfähig angesehen werden. Aber der industrielle Sektor weist im Vergleich zu den alten Ländern noch immer einen spürbaren Nachholbedarf auf. Vor allem gibt es infolge der Transformation bisher nur wenige Großunternehmen bzw. Unternehmenszentralen in Ostdeutschland, sodass die Industrieforschung hauptsächlich in KMU stattfindet. KMU sind jedoch im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) anderen Risiken ausgesetzt als Großunternehmen, die häufig über eigene, größere Forschungsabteilungen verfügen. Die IFE spielen deshalb als FuE-Dienstleister und Transformatoren marktorientierten Wissens eine wichtige Rolle für die Innovationsaktivitäten und damit die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen KMU. IFE sind zugleich oft Initiatoren und Moderatoren von innovativen Netzwerken, die weit über die jeweilige Region hinaus wirken.

Günther, Jutta, Nicole Nulsch, Cornelia Lang, Michael Schwartz, Christoph Hornych, Christian Rammer, Martin Hud und Paula Schliessler (2012), Evaluierung des BMWi-Programms "FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen Ostdeutschlands - Innovationskompetenz einschließlich des Modellvorhabens Investitionszuschuss technische Infrastruktur Ost (INNO-KOM-Ost)", IWH und ZEW, Halle und Mannheim

Autoren/-innen Jutta Günther // Nicole Nulsch // Cornelia Lang // Michael Schwartz // Christoph Hornych // Christian Rammer // Martin Hud // Paula Schliessler