Detection of Anticompetitive Horizontal Mergers

ZEW Discussion Paper Nr. 08-106 // 2008
ZEW Discussion Paper Nr. 08-106 // 2008

Detection of Anticompetitive Horizontal Mergers

Eine zentrale Herausforderung in der Arbeit einer Wettbewerbsbehörde liegt in der Untersuchung einer Vielzahl an unternehmerischen Verhaltensweisen in Märkten im Hinblick auf die dadurch ausgelösten Effekte auf den Wettbewerb. Im Falle von horizontalen Fusionen muss die Behörde typischerweise untersuchen, ob die positiven volkswirtschaftlichen Effekte eines Fusionsvorhabens nicht überragt werden von volkswirtschaftlich negativ einzuschätzenden Effekten wie beispielsweise Preiserhöhungen. Geht man von einer solchen Arbeitsbeschreibung einer Wettbewerbsbehörde aus und behält dabei die bestehenden Ressourcen- und Informationsknappheiten im Hinterkopf, so muss ein wesentlicher Bestandteil einer effizienten Wettbewerbspolitik in der Schaffung (und der Umsetzung) eines geeigneten Untersuchungsschemas gesehen werden. Der Wettbewerbsbehörde hilft die Anwendung eines solchen Schemas bei der Identifikation (und der anschließenden Untersagung) der volkswirtschaftlich schädlichsten Fusionen. Den Unternehmen erlaubt ein solches Schema eine Einschätzung darüber, ob ein bestimmtes Fusionsvorhaben eine realistische Chance hat, grünes Licht von der Wettbewerbsbehörde zu bekommen. Vor diesem Hintergrund entwickelt das Arbeitspapier ein vierstufiges Untersuchungsschema zur Aufdeckung von wettbewerbsfeindlichen horizontalen Fusionen. In der ersten Stufe muss eine Abschätzung darüber erfolgen, welche Auswirkungen die Fusion auf den Marktpreis haben würde. In der zweiten Stufe des Schemas muss sich dann detaillierter mit der Frage befasst werden, ob die im ersten Schritt unter abstrakten Bedingungen abgeschätzte Preiserhöhung unter den gegebenen realen Marktbedingungen im Falle einer Fusion tatsächlich auftreten würde. In der dritten Stufe muss dann der Frage nachgegangen werden, ob möglicherweise durch die Fusion entstehende Effizienzvorteile einen Preisanstieg nach erfolgter Fusion verhindern würden. In der vierten Stufe sind schließlich die möglichen Effekte der Fusion auf andere Wettbewerbsparameter wie beispielsweise Produktvielfalt, Marketing oder F&E genauer zu untersuchen.

Hüschelrath, Kai (2008), Detection of Anticompetitive Horizontal Mergers, ZEW Discussion Paper Nr. 08-106, Mannheim.

Autoren/-innen Kai Hüschelrath