Branchenreport Innovationen // 2008

2008 - Kredit- und Versicherungsgewerbe

Jahrg. 16, Nr. 16, Januar 2009

Das Jahr 2007 entwickelte sich für die Banken- und Versicherungsbranche unterschiedlich. Während sich die Versicherungsbranche im Aufwind befand, machten sich bei den Banken im zweiten Halbjahr bereits die Auswirkungen der heraufziehenden Finanzkrise negativ bemerkbar. Die wirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich auch in den Innovationsaktivitäten des Kredit- und Versicherungsgewerbes wider. Die Innovatorenquote legte sehr stark um 22 Prozentpunkte auf 70% im Jahr 2007 zu. Dies zeigt die hohe Innovationsbereitschaft vor allem der kleineren Banken und Versicherungen an. Die Innovationsaufwendungen, deren Höhe von den großen Instituten bestimmt wird, sanken dagegen im Vergleich zu 2006 kräftig um 1,5 Mrd. € auf nur mehr 6,5 Mrd. €. Auch der Innovationserfolg mit neuen Produkten fiel 2007 zurück: Rund 10% des Umsatzes wurden mit neu eingeführte Angeboten erzielt, nach 12% im Jahr 2006. Besonders gering war der Verkaufserfolg von Marktneuheiten, auf sie entfielen weniger als 2% des Branchenumsatzes. Demgegenüber zeitigten die Rationalisierungsbemühungen des Kredit- und Versicherungsgewerbes hohe und weiter steigende Ergebnisbeiträge: Durch Prozessinnovationen konnten 2007 6,2% der Kosten eingespart werden (+0,2 Prozentpunkte gegenüber 2006). Die Innovationsplanungen für 2008 und 2009 waren bereits im Frühjahr 2008 äußerst zurückhaltend. Die Innovationsaufwendungen sollen weiter auf 6,1 Mrd. € (2008) und 5,6 Mrd. € (2009) sinken und damit ein 12-Jahres-Tief erreichen. Der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen dürfte 2008 leicht zurückgehen, für 2009 ist ein massiver Einbruch um bis zu 20 Prozentpunkte im Vergleich zu 2007 zu erwarten.

Autoren/-innen Heide Fier // Torben Schubert