ZEW-Präsident Fuest äußert sich zum EZB-Entscheid über den Ankauf von Staatsanleihen

Kommentar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute über den Ankauf von Staatsanleihen der Euro-Länder entschieden: Sie wird bis September 2016 Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Umfang von 60 Milliarden Euro pro Monat ankaufen. Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Prof. Dr. Clemens Fuest, stellt hierzu fest: "Ich halte die Entscheidung der EZB heute für einen akzeptablen Kompromiss, bei dem sich die EZB meines Erachtens auch im Rahmen ihres Mandats bewegt.

Vor dem Hintergrund der sehr geringen Inflation in der Eurozone ist dies eine vertretbare Entscheidung. Die EZB wird nur Investment Grade Anleihen kaufen, also zum Beispiel keine griechischen Anleihen. Und die nationalen Notenbanken werden für 80 Prozent eventueller Verluste haften. Durch diese Einschränkungen wurde der Sorge über eine unerwünschte Vergemeinschaftung der Haftung für Staatsschulden Rechnung getragen. Der Gefahr, dass die EZB im Fall eines Schuldenschnitts Verluste erleidet, die dann von allen Mitgliedstaten getragen werden müssen, wurde dadurch entgegengewirkt. Es ist jetzt allerdings wichtig, dass die wirtschaftspolitischen Reformen in Europa weitergehen und die Krisenstaaten sich nicht auf der Entlastung durch die Anleihekäufe ausruhen."

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Prof. Dr. Clemens Fuest, Telefon 0621/1235-100, E-Mail fuest@zew.de