Stellungnahme von ZEW-Ökonomin Prof. Dr. Katharina Finke zum Aktionsplan der Europäischen Kommission zur Reform der Unternehmensbesteuerung in der EU

Kommentar

Die EU-Kommission zielt mit ihrem heute vorgelegten Aktionsplan darauf ab, für Fairness und Effizienz bei der Unternehmensbesteuerung in der EU zu sorgen. Ob sich dadurch das grundlegende Problem der Steuervermeidung von multinationalen Konzernen in Europa eindämmen lässt, hält Prof. Dr. Katharina Finke, stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs "Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für fraglich:

"Mit ihrem Aktionsplan greift die EU-Kommission ihren Vorschlag einer gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuer aus dem Jahr 2011 wieder auf und arbeitet damit an einer fundamentalen Reform der Unternehmensbesteuerung. Dies ist zu begrüßen. Die verpflichtende Einführung für die Mitgliedstaaten reduziert die Steuerplanungskosten. Die vorgesehene zweistufige Einführung erleichtert die politische Durchsetzbarkeit. Fraglich bleibt allerdings, ob der zweite Schritt auch tatsächlich auf den ersten folgt. Doch erst durch den zweiten Schritt wird die Gewinnverlagerung, etwa durch Verrechnungspreise oder über Fremdfinanzierung, unterbunden."

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Prof. Dr. Katharina Finke, Telefon 0621/1235-397, E-Mail finke@zew.de