Sorgfältige Fusionskontrolle bei Air Berlin-Zerschlagung nötig

Kommentar

Der Aufsichtsrat der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin unterstützt den Verkaufsprozess.

Der Aufsichtsrat der insolventen Air Berlin hat heute entschieden, dass über den Verkauf des Fluggeschäfts weiter mit der Lufthansa und dem Billigflieger Easyjet verhandelt werden soll. Die Verhandlungen sollen bis 12. Oktober dauern. Dabei sollen auch Teilverkäufe möglich sein. Prof. Achim Wambach, Ph.D., ZEW-Präsident und Vorsitzender der Monopolkommission, nimmt dazu Stellung.

„Es ist gut, dass die zuständigen Gremien zeitnah entscheiden wollen, was mit Air Berlin geschehen soll. Die Unsicherheit über die künftige Entwicklung Air Berlins ist sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden der Fluglinie abträglich. Nach dieser Entscheidung liegt es an der Europäischen Kommission, die mit dem Verkauf von Vermögensteilen von Air Berlin verbundene neue Wettbewerbslage zu untersuchen. Die Kommission hat in der Vergangenheit  gezeigt, dass sie, wenn Gefahren für den Wettbewerb drohen, bereit ist, geplante Übernahmen im Flugverkehr zu untersagen oder den Käufern Auflagen zu machen. Die Kommission ist gut beraten, ein sorgfältiges Verfahren auch bei der Air Berlin-Übernahme durchzuführen, um eine marktbeherrschende Stellung der Lufthansa insbesondere auf einigen innerdeutschen Linien zu unterbinden. Ich gehe davon aus, dass der Gläubigerausschuss die wettbewerblichen Bedenken in seiner Entscheidung berücksichtigt.“