Risiko sinkt, dass Trump seine Steuersenkungen mit der Notenpresse finanziert

Kommentar

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat die Leitzinsen im September 2017 bei 1,0 bis 1,25 Prozent belassen. Gleichzeitig hat sie den Startschuss für den Abbau ihrer 4,5-Billionen-Dollar-Bilanz ab Oktober gegeben. Der Zinsausblick blieb unverändert, so dass noch in diesem Jahr mit einer weiteren Zinserhöhung zu rechnen ist. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

"Die Entschlossenheit der Fed, die Normalisierung der Geldpolitik voranzutreiben, ist zu begrüßen. Der nun konkreter absehbare Bilanzabbau mindert das Risiko, dass Donald Trump seine geplanten Steuersenkungen mit der Notenpresse finanzieren kann. Obwohl sich die Inflationsraten der USA (1,9 Prozent im August 2017) und der Eurozone (1,5 Prozent) nur wenig unterscheiden, agieren Fed und Europäische Zentralbank (EZB) damit derzeit völlig unterschiedlich. Während die Fed handelt, verzögert die EZB den Exit. Der geldpolitische Kontrast zwischen den USA und der Eurozone ist heute noch schärfer geworden. Der Druck auf den EZB-Rat, im Oktober endlich zu handeln, ist dadurch weiter gewachsen."

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Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail friedrich.heinemann@zew.de