Neuer Leibniz-WissenschaftsCampus "MaTax" in Mannheim - Europäisches Kompetenzzentrum für Steuern von ZEW und Universität Mannheim stärkt Wissenschaftsstandort Metropolregion Rhein-Neckar

Forschung

Drei der vier Direktoren, denen die Leitung von MaTax obliegt (von links): Thomas Kohl (ZEW), Prof. Dr. Christoph Spengel (Universität Mannheim), Prof. Dr. Clemens Fuest (ZEW)

Zum 1. April 2014 nimmt der Leibniz-WissenschaftsCampus "Mannheim Taxation" (MaTax) in Mannheim die Arbeit auf. MaTax ist ein gemeinsames Projekt des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Universität Mannheim. Getragen und gemeinsam finanziert wird MaTax von den beiden beteiligten Institutionen sowie der Leibniz-Gemeinschaft, der das ZEW angehört, und dem Land Baden-Württemberg. Ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum für Steuern ist in dieser Form in Deutschland und Europa bislang einmalig. "Die partnerschaftliche Kooperation von Universität und ZEW trägt in besonderem Maße zur Profilbildung des Wissenschaftsstandorts Metropolregion Rhein-Neckar und insbesondere Mannheims als Ort exzellenter Steuerforschung und wissenschaftlich fundierter steuerpolitischer Beratung bei", freut sich die Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg, Theresia Bauer, über die gelungene Ansiedelung des mittlerweile bereits zweiten Leibniz-WissenschaftsCampus in Mannheim.

Im Rahmen von MaTax arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Unternehmensbesteuerung, öffentliche Finanzen, Steuerrecht sowie den Politikwissenschaften zusammen. "Die Forscher beschäftigen sich mit der Frage, wie ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Steuersystem ausgestaltet werden muss, um vor dem Hintergrund von europäischer Integration und Globalisierung neue wirtschaftliche und gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen erfolgreich meistern zu können", skizziert ZEW-Präsident  Prof. Dr. Clemens Fuest die wissenschaftliche Leitidee von MaTax.

Auf Seiten des ZEW ist an MaTax maßgeblich der Forschungsbereich Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft beteiligt, auf Seiten der Universität Mannheim sind es die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre sowie die Fakultät für Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre. Darüber hinaus kooperiert der neue WissenschaftsCampus mit dem Institut für Finanz- und Steuerrecht der Universität Heidelberg.  Derzeit sind 15 Professoren, 10 Nachwuchswissenschaftler und rund 50 Doktoranden in die Arbeit von MaTax involviert.

"Mit MaTax entsteht am Standort Mannheim ein europäisches Kompetenzzentrum für Steuern mit internationaler Strahlkraft", sagt Prof. Dr. Christoph Spengel, Professor für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Universität Mannheim und einer von vier Direktoren des neuen WissenschaftsCampus.  Als die zentralen Ziele von MaTax nennt er, qualitativ hochwertige Forschung auf dem Gebiet der Besteuerung zu betreiben, die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Volkswirten, Betriebswirten, Juristen und Politikwissenschaftlern zu fördern, den Austausch der beteiligten Forscher und den Dialog mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis anzuregen sowie zur Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beizutragen. Um die wissenschaftliche Exzellenz von MaTax zu sichern, wird das Projekt von einem wissenschaftlichen Beirat unterstützend begleitet, für den über 30 international führende Forscher gewonnen werden konnten, die für den wissenschaftlichen Austausch zur Verfügung stehen.

Die Etablierung von MaTax erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem die nationale, europäische und globale Wirtschafts- und Finanzpolitik mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert ist, die hohe gesamtgesellschaftliche Relevanz besitzen. Die Steuerpolitik ist eines der wichtigsten Instrumente, das Staaten zur Verfügung steht, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund erforschen MaTax-Projekte, wie Steuerpolitiken wirken und effizient zur Erreichung politischer Ziele eingesetzt werden können. Insbesondere wird sich MaTax mit der Frage beschäftigen, wie ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Steuersystem auszugestalten ist. In interdisziplinären Teams wird dabei unter anderem den Fragen nachgegangen, wie die Steuerpolitik wachstumsfreundlicher werden kann, ohne das Aufkommensziel zu gefährden, welche Rolle der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zukommt, wie ein innovationsfreundliches Steuersystem ausgestaltet sein könnte, oder wie die Besteuerung auf Veränderungen in der Einkommensverteilung reagieren kann.

Ein Leibniz-WissenschaftsCampus ist eine Initiative von mindestens einer Leibniz-Einrichtung und mindestens einer Hochschule sowie dem jeweiligen Sitzland mit dem Ziel, die wissenschaftliche Exzellenz von Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen im Sinne einer komplementären, grundsätzlich auch für andere Institutionen offenen, regionalen Partnerschaft zu befördern.

Die Leitung des WissenschaftsCampus MaTax besteht aus vier Direktoren: Prof. Dr. Clemens Fuest (ZEW und Universität Mannheim), Thomas Kohl (ZEW), PD Dr. Friedrich Heinemann (ZEW) und Prof. Dr. Christoph Spengel (Universität Mannheim und ZEW). Koordiniert wird der Leibniz-WissenschaftsCampus MaTax von Dr. Katharina Finke und Philipp Dörrenberg (ZEW).

Für Rückfragen zum Inhalt

PD Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail heinemann@zew.de

Prof. Dr. Christoph Spengel, Telefon 0621/181-1704, E-Mail spengel@uni-mannheim.de