Minister Thomas Strobl am ZEW zu Gesprächen über Digitalisierung

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ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD (l.) und Thomas Kohl, kaufmännischer Direktor des ZEW (r.), begrüßen Minister Thomas Strobl.

Die Digitalisierung und ihre Folgen für Staat und Gesellschaft sowie potenzielle Reformansätze für eine vertiefte Zusammenarbeit in Europa waren die wesentlichen Themen bei einem Informationsbesuch des Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Ministers für Inneres, Digitalisierung und Migration von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Der Präsident des ZEW, Prof. Achim Wambach, Ph.D., sowie der kaufmännische Direktor des Forschungsinstituts, Thomas Kohl, begrüßten den Minister und gaben ihm einen Überblick über die Forschungsarbeit des ZEW und dessen Leistungen auf dem Feld der Politikberatung sowie der Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses.

„Das ZEW ist ein herausragendes Forschungsinstitut. Hier wird Spitzenforschung betrieben, die europaweit führend ist. Heute und in den nächsten Jahren entscheidet sich, ob die Digitalisierung in Deutschland, in Baden-Württemberg gelingt. Da ist es gut, dass Wissenschaft, Wirtschaft und Politik mit dem ZEW einen starken Partner im Land haben. Die Forschungsarbeit des ZEW ist eine tragende wissenschaftliche Stütze bei der Erstellung der Digitalisierungsstrategie Baden-Württembergs“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident des Landes sowie Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl.

„Deutschland braucht einen Innovationsschub“

Entsprechend interessiert zeigte sich der Minister an den Arbeiten des ZEW auf dem Gebiet der Digitalisierung. Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs „Informations- und Kommunikationstechnologien“ am ZEW, informierte über einige ausgewählte Projekte auf diesem Gebiet. Sie berichtete unter anderem über Erhebungen zum Stand der digitalen Vernetzung von Wertschöpfungsketten bei Unternehmen, die für denMonitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2017 – Kompakt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durchgeführt und beim Digital-Gipfel der Bundesregierung präsentiert worden waren. Auch auf wichtige Arbeiten des ZEW zu möglichen Folgen der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt wie den Verlust von Arbeitsplätzen sowie den Wandel von Tätigkeitsfeldern und den dadurch unbedingt erforderlichen Weiterbildungsbedarf wies Bertschek im Gespräch mit dem Minister hin. ZEW-Präsident Wambach machte deutlich, dass er insbesondere bei der derzeit noch zu geringen Digitalisierung des öffentlichen Dienstes und im Gesundheitswesen Bedarf sieht. „Hier braucht Deutschland einen Innovationsschub“, erklärte Wambach.

Reformbedarf auf europäischer Ebene nötig

Ein weiteres wichtiges Thema, bei dem das ZEW stark engagiert ist, und das hoch auf der politischen Agenda steht, ist Europa. Hier wies der Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“, Prof. Dr. Friedrich Heinemann, auf Untersuchungen des ZEW hin, die sich mit dem Reformbedarf auf europäischer Ebene beschäftigt haben. So hat das Forschungsinstitut unter anderem Vorschläge für eine stärkere militärische Zusammenarbeit in der EU, gemeinsame diplomatische Vertretungen und einen deutlichen Rückbau der EU-Agrarsubventionen vorgelegt und die daraus resultierenden Entlastungen für den EU-Haushalt berechnet. „Die Untersuchungen des ZEW haben gezeigt, dass Verbesserungen auf den genannten Feldern erhebliche Effizienzgewinne und Einsparungen zur Folge hätten“, erklärte Heinemann.

Die Diskussion zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des ZEW und Minister Strobl soll auch in Zukunft fortgeführt werden, da sowohl die Digitalisierung als auch Europa die Politik auf lange Sicht weiter intensiv beschäftigen werden.

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