Konjunkturerwartungen für China sinken zum Jahresende weiter

China Economic Panel

Der CEP-Indikator sinkt in der Dezember-Umfrage erneut und liegt aktuell bei minus 10,7 Punkten.

In der Umfrage vom Dezember (04.12. – 13.12.2017) sinken die Konjunkturerwartungen für China erneut. Der neue Wert liegt bei minus 10,7 Punkten, 18,3 Punkte weniger als im November. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarkt-experten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, liegt damit wieder erheblich unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 5,1 Punkten.

Allerdings ist diese Verschlechterung der Stimmung in mehrfacher Hinsicht relativ zu sehen. Werden die Angaben der befragten Experten/-innen in den einzelnen Antwortkategorien betrachtet, so zeigt sich eine Verschiebung von „leicht verbessern“ zu „leicht verschlechtern“. Es gibt derzeit keine einzige Antwort in der Kategorie „stark verschlechtern“. Die quantitativen Wachstumsprognosen für das vierte Quartal 2017 und das erste Quartal 2018 wurden nach unten revidiert, allerdings jeweils nur um 0,1 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent. Die schlechtere Konjunkturstimmung deutet daher nur auf eine geringe Verringerung des Wachstums hin.

Außerdem ist die Einschätzung der konjunkturellen Lage in der aktuellen Umfrage mit 24,1 Punkten (November: 25,8 Punkte) nach wie vor relativ hoch.

Wachsende Skepsis

„Die Konjunkturaussichten für China sind daher insgesamt noch recht positiv, auch wenn die neuesten Umfrageergebnisse auf eine wachsende Skepsis hinweisen“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Projektleiter der CEP-Erhebung.

Die sich eintrübende Stimmung schlägt sich auch in der Einschätzung fast aller Wirtschaftssektoren nieder. Lediglich die Sektoren „Versorger und Energie“, „Informationstechnologie und Telekommunikation“ sowie „Dienstleister“ weisen eine Verbesserung des Ausblicks auf.

Für fast alle wichtigen Wirtschaftsregionen ergibt sich eine Abschwächung des wirtschaftlichen Ausblicks für die kommenden zwölf Monate. Entsprechend den Einschätzungen der Umfrageteilnehmer/innen dürfte sich dies leicht dämpfend auf die Immobilienpreise in diesen Regionen auswirken. Der Bausektor ist zudem derjenige Wirtschaftsbereich, der das mit Abstand niedrigste Bewertungsniveau aufweist. Die Ursache dafür könnten die von Chinas Staatspräsident Xi Jinping angekündigten Maßnahmen zur Begrenzung der Spekulation mit Wohnungen sein.

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Dr. Michael Schröder, Telefon 0621/1235-368, E-Mail michael.schroeder@zew.de