Donald Trumps Fehlschläge geben der Fed mehr Zeit

Kommentar

Nach ihrer Zinserhöhung vor einem Monat hat die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im Juli unverändert bei 1,0 bis 1,25 Prozent belassen. Sie will „relativ bald“ mit dem Abbau der Wertpapierbestände beginnen, hat diesen Zeitpunkt aber immer noch nicht genau benannt. Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, nimmt dazu Stellung.

„Die Fed hat keine Eile mit der geldpolitischen Normalisierung. Hintergrund dafür dürften nicht nur die jüngsten enttäuschenden Daten zur US-Konjunktur sein. Hinzu kommt die wachsende Erkenntnis, dass Donald Trumps geplantes umfassendes Konjunkturprogramm für die USA kaum noch Chancen auf Realisierung hat.

Wenn die ursprünglich in Aussicht gestellte revolutionäre Umgestaltung des Steuersystems und große schuldenfinanzierte Ausgabeprogramme scheitern, verringern sich die Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft. Damit sinkt die Gefahr einer Überhitzung und eines rasch steigenden Inflationsdrucks. Das sich abzeichnende Scheitern von ‚Trumpenomics‘ gibt der US-Zentralbank mehr Zeit für eine langsame und vorsichtige Gangart bei Zinserhöhung und Bilanzabbau.“

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Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Telefon 0621/1235-149, E-Mail friedrich.heinemann@zew.de