Dialog an Deck: "Städte brauchen Gründer" - ZEW lädt zur Diskussion an Bord der MS Wissenschaft

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Das Podium bei der Diskussion auf der MS-Wissenschaft (v.l.): Dr. Peter Kurz, Thomas Kohl, Jacqueline Yildirim und Dr. Georg Licht

Warum die Gründungstätigkeit in Deutschland insgesamt abnimmt und was einen attraktiven Standort für Unternehmensgründer ausmacht, waren zentrale Themen der Veranstaltung "Dialog an Deck: Städte brauchen Gründer" zu der das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), ein Mitgliedsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft, am Abend des 23. Juli eingeladen hatte. Bei der Veranstaltung an Bord des Ausstellungsschiffs MS Wissenschaft, das vom 23. bis zum 26. Juli in Mannheim vor Anker liegt, diskutierten Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Georg Licht, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung, und Jacqueline Yildirim, Gründerin der JACQ. GmbH, über die Frage, wie es um die Gründungstätigkeit in Deutschland insgesamt und speziell in Mannheim bestellt ist und was die Attraktivität bestimmter Standorte für Gründerinnen und Gründer ausmacht.

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Der Geschäftsführer des ZEW, Thomas Kohl, hob in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung von Unternehmensgründungen als Wettbewerbsfaktor hervor: "Innovative und leistungsstarke Unternehmen sind für den Standort Deutschland zentral; zentral auch für die Gestaltung unserer Zukunft." Um weiterhin erfolgreiche Unternehmen zu haben, müsse Deutschland allerdings den Abwärtstrend bei den Unternehmensgründungen stoppen, denn deren Anzahl sei schon seit Jahren rückläufig. Dr. Georg Licht beschrieb in seinem Impulsvortrag den demografischen Wandel als einen Haupttreiber der sinkenden Anzahl an Neugründungen. "Die Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen gründet am stärksten, aber absolut wird diese Altersgruppe in Deutschland kleiner", so der Ökonom.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Thomas Kohl moderiert wurde, plädierte Licht für die Schaffung von Rahmenbedingungen, die auch andere Altersgruppen zum Gründen ermutigen. Auch wies er darauf hin, dass Frauen unter den Gründern noch stark unterrepräsentiert seien. Ihr Potenzial müsse ebenfalls weiter erschlossen werden. Dr. Peter Kurz verwies auf die zahlreichen Angebote zur Unterstützung von Gründern in Mannheim, wie Gründerzentren, städtische Förderung und Beratung. Der Oberbürgermeister sieht Mannheim im innerdeutschen Vergleich beim Thema Gründungen sehr gut aufgestellt. Im Bereich der Hightech-Gründungen bestehe jedoch in Deutschland Nachholbedarf, insbesondere was die Finanzierung betreffe. Die Gründerin Jacqueline Yildirim erklärte, dass bei einer Unternehmensgründung zweifellos das Beschaffen von ausreichend Kapital eine große Herausforderung sei. Ebenfalls hohe Bedeutung misst sie allerdings auch einer professionellen Beratung und guten Netzwerken bei. Gerade in diesen Bereichen habe sie  durch die öffentliche Hand hilfreiche Unterstützung erfahren.

Nach der Podiumsdiskussion hatten die Gäste der Veranstaltung die Möglichkeit die Ausstellung "Zukunftsstadt" im umgebauten Frachtraum der MS Wissenschaft zu besuchen. Sie zeigt die unterschiedlichen Herausforderungen, vor denen Städte stehen. Hierzu zählen die erfolgreiche soziale und wirtschaftliche Entwicklung genauso wie das Bereitstellen von ausreichend bezahlbarem Wohnraum, einer guten Verkehrsinfrastruktur und Energieversorgung, aber auch ökologische Aspekte. Diesen Themen widmen sich rund 30 Ausstellungsstücke - darunter auch das interaktive Exponat "Städte brauchen Gründer" des ZEW. Die MS Wissenschaft liegt noch bis zum 26. Juli am Anleger 2 an der Rheinpromenade auf dem Mannheimer Lindenhof vor Anker. Die Ausstellung kann täglich von 10 bis 19 Uhr besucht werden und ist kostenlos. Insgesamt macht das umgebaute Frachtschiff, das im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterwegs ist, in rund 40 Städten in Deutschland und Österreich Halt.

Für Rückfragen zum Inhalt

Thomas Kohl, Telefon 0621/1235-111, E-Mail kohl@zew.de