Deutsche Internetwirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Forschung

Die IKT-Branche schafft Grundlagen für die Digitalisierung der gesamten deutschen Wirtschaft.

Die Internetwirtschaft in Deutschland hat im Jahr 2015 mehr als 111 Milliarden Euro umgesetzt und damit neun Prozent mehr als im Vorjahr. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland bei den Pro-Kopf-Umsätzen der Internetwirtschaft den fünften Rang und liegt damit neben Japan und Frankreich weiterhin im Mittelfeld. 2015 wurden in Deutschland pro Einwohner 1.379 Euro mit internetbasierten Gütern und Dienstleistungen umgesetzt. Die höchsten Pro-Kopf-Umsätze weisen Großbritannien (2.585 Euro), Südkorea (2.389 Euro) und die USA (2.352 Euro) auf. Zu diesen Ergebnissen kommt der Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2016, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, gemeinsam mit TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durchgeführt hat.

"Trotz eines erneuten Umsatzanstiegs der Internetwirtschaft konnte sich Deutschland im internationalen Vergleich nicht aus dem Mittelfeld absetzen. Hier gilt es am Ball zu bleiben und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln", sagt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) am ZEW.

Einer der Gründe für das stetige Wachstum der Internetwirtschaft in Deutschland ist die positive Entwicklung der Außenhandelsbilanz. Der Importüberschuss internetbasierter Güter und Dienstleistungen hat seit 2013 stark abgenommen. Gemessen am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht der aktuelle Wert der Internetwirtschaft einem BIP-Anteil von rund 3,7 Prozent (nach 3,5 Prozent im Jahr 2014).

IKT-Branche überflügelt Maschinenbau bei Investitionsvolumen

Neben der Internetwirtschaft stellt die IKT-Branche die zweite wesentliche Komponente der Digitalen Wirtschaft dar. Mit knapp 95.000 Unternehmen und deutlich über einer Million Erwerbstätigen ist die IKT-Branche ein bedeutender Zweig der deutschen Wirtschaft. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 14,5 Milliarden Euro im Jahr 2015, das deutlich höher als im Maschinenbau ist und nur geringfügig hinter dem Fahrzeugbau liegt, trägt die IKT-Branche maßgeblich zum langfristigen Wachstum der Gesamtwirtschaft Deutschlands bei.

Wie bereits im Vorjahr blieb im Jahr 2015 die Anzahl der Unternehmensgründungen in der IKT-Branche in Deutschland annähernd konstant. Gleichwohl weist die Anzahl der neu gegründeten Unternehmen mit etwas mehr als 6.600 den niedrigsten Wert seit 2002 auf. Im Vergleich zur Gründungsdynamik in Deutschland insgesamt ist die Entwicklung in der IKT-Branche in den vergangenen Jahren allerdings günstiger verlaufen.

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Prof. Dr. Irene Bertschek, Telefon 0621/1235-178, E-Mail bertschek@zew.de