Volksbank Weinheim Stiftung und ZEW ehren zwei Post-Doktoranden mit Wissenschaftspreis

Auszeichnungen

Bei der Preisverleihung (v.l.n.r.): Vorstandsmitglied der Volksbank Weinheim Klaus Steckmann, der ehemalige ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz, Preisträger Dr. André Nolte und Preisträgerin Dr. Katja Dlouhy, Gregor Gysi MdB, ZEW-Direktor Thomas Kohl und Vorstandssprecher der Volksbank Weinheim Carsten Müller.

Die Volksbank Weinheim Stiftung und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) haben den Wissenschaftspreis „Zukunft der Arbeitswelt“ in diesem Jahr gemeinsam für zwei herausragende Dissertationen und damit zum insgesamt fünften Mal vergeben. Während des Neujahrsempfangs der Volksbank Weinheim wurden Dr. Katja Dlouhy (30) von Universität Mannheim sowie ZEW-Wissenschaftler Dr. André Nolte (29) ausgezeichnet. Beide hatten im vergangenen Jahr ihre Promotion an der Universität Mannheim mit der Bestnote Summa cum laude abgeschlossen.

Von den insgesamt elf sehr guten bis außergewöhnlichen Bewerbungen für den diesjährigen Wissenschaftspreis wurden die Arbeiten von Dr. Katja Dlouhy und Dr. André Nolte ausgewählt aufgrund der „wissenschaftlichen Exzellenz, praktischen Relevanz und des starken empirischen Schwerpunkts“, so Thomas Kohl, kaufmännischer Direktor des ZEW und Mitglied der Jury zur Vergabe des Wissenschaftspreises. „Beide Dissertationen zeichnen sich außerdem durch einen hohen Nutzwert, innovative Problemlösung und Originalität aus“, erklärt Kohl die Entscheidung der Jury.

In ihrer Arbeit mit dem Titel „New Perspectives on Career Development and the Emergence of Career Patterns“ hat sich Dr. Katja Dlouhy mit der Vielfalt von Karrierewegen beschäftigt und dafür auf Basis des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) neue empirische Methoden angewendet. „Frau Dlouhy hat eine innovative Herangehensweise entwickelt, mit der sich besser als bisher voraussagen lässt, welche Beschäftigten einen Betrieb voraussichtlich einmal verlassen werden“, sagt ZEW-Direktor Thomas Kohl. Ferner zeigt die Arbeit empirisch auf, dass Turbulenzen zu Beginn einer Karriere auch mit späteren Turbulenzen im weiteren Karriereverlauf zusammenhängen.

"Neue Technologie kann Suchfriktionen auf dem Arbeitsmarkt verhindern"

Dr. André Nolte hat in seiner Dissertationsschrift „Empirical Essays on Labor Economics and Digitization” die Auswirkungen der Digitalisierung auf gesellschafts- und wirtschaftspolitische Aspekte in Deutschland sowie die politische und wirtschaftliche Transformation des DDR-Regimes untersucht. Unter anderem zeigt seine Arbeit, dass das Breitbandinternet das Suchverhalten von arbeitslosen Personen positiv beeinflusst und dahingehend die Dauer der Arbeitslosigkeit verkürzt. „Dieser zentrale Befund belegt, dass die neue Technologie Suchfriktionen auf dem Arbeitsmarkt verringern kann“, so Thomas Kohl. Des Weiteren analysiert Dr. André Nolte die Verbindung von Breitbandinternet und Gewaltkriminalität sowie den verzögerten Lohnaufholprozess in der ehemaligen DDR.

„Sowohl die Arbeit von Katja Dlouhy als auch von André Nolte zeichnen sich durch Kreativität und Sorgfalt aus, hochkomplexe Zusammenhänge aufzudecken und damit äußerst wichtige Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Fragen zu leisten“, fasst Kohl das Urteil der siebenköpfigen Jury zusammen, der unter anderem auch Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“, angehört.

Dr. Katja Dlouhy hat vor ihrer Promotion an den Universitäten Mannheim und Koblenz-Landau Betriebswirtschaftslehre und Psychologie studiert. Derzeit arbeitet sie am Lehrstuhl für ABWL, Personalmanagement und Führung an der Universität Mannheim. Dr. André Nolte hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel, der European Business School (EBS) in Dublin und an der Rutgers University in Newark studiert und ist zurzeit im ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung“ tätig.

Mit dem Wissenschaftspreis „Zukunft der Arbeitswelt“ fördern die Volksbank Weinheim Stiftung und das ZEW seit 2013 den wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchs der Region. Die Auszeichnung ist für die beste Dissertation mit 3.000 Euro dotiert.

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