Internationale Konferenz zu Emissionshandelssystemen am ZEW

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Internationale Konferenz zu Emissionshandelssystemen am ZEW

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veranstaltete gemeinsam mit der Australian National University (ANU) am 12. und 13. November 2012 in Mannheim die Konferenz "The Rise of Emissions Trading in Asia: Established Principles - Novel Practices". Rund 30 internationale Experten tauschten sich über die aktuellen globalen Trends im Aufbau von Emissionshandelssystemen aus. Es wurden Entwicklungen und Wirkungsweisen bereits existierender Emissionshandelssysteme sowie die entstehenden Ansätze in China, Südkorea und Australien diskutiert. Die Konferenz wurde im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts "Sustainable Partners - Partners for Sustainability: Emerging Emission Trading Schemes in the People’s Republic of China" durchgeführt.

Einleitend erläuterten Regina Betz (University of New South Wales), Frank Jotzo (ANU) und Andreas Löschel (ZEW) die grundlegenden Prinzipien des Handels mit Emissionsrechten anhand des Europäischen Emissionshandelssystems (EU-EHS) und des geplanten Australischen Emissionshandelssystems. Die präsentierten Forschungsergebnisse erlaubten den Experten rückblickend auf die ersten beiden Handelsperioden des EU-EHS Rückschlüsse über dessen Wirkungsweise zu ziehen.

Im Folgenden rückte der Fokus auf die asiatischen Ansätze zur Regulierung von Treibhausgasen. Während Zhang Xiliang (Tsinghua University) einleitend einen Überblick über die nationalen Pläne Chinas gab, stellten Qing Tong (Tsinghua University), Wu Libo (Fudan University) und Qi Shaozhou (Wuhan University) die lokalen Pilotprojekte zum Emissionshandel in den Städten Peking und Shanghai sowie der Provinz Hubei vor. Yong Gun Kim (Korea Environment Institute) und Hojeong Park (Korea University) gaben einen Überblick über das geplante koreanische Emissionshandelssystem  und ergänzende Politikinstrumente. Anhand von Ex-ante-Studien verdeutlichten sie die gesamtwirtschaftlichen Effekte eines solchen Systems.

In der letzten Session referierte Christian De Perthuis (Université Paris-Dauphine) über die dritte Handelsperiode des EU-EHS. Denny Ellerman (MIT, European University Institute) diskutierte mögliche Perspektiven für die Zukunft einer globalen Regulierung des Treibhausgas-Ausstoßes auf Basis einer Verknüpfung regionaler Emissionshandelssysteme. Abgerundet wurde die Konferenz durch eine Rede des Ministerialrats Dirk Weinreich (Bundesministerium für Umwelt), der die Anstrengungen in Asien ausdrücklich lobte und als einen wegweisenden Impuls für die Zukunft der internationalen Klimapolitik wertete.